plattenfreun.de

 
 

  [ 
 

HOME
heim

 ]   [ 
 

POPTEXT
worte

 ]   [ 
 

PLAYLIST
sound

 ]   [ 
 

DISPLAY
bilder

 ]   [ 
 

FUNKY
neues

 ]   [ 
 

FORUM
lounge

 ]   [ 
 

POPKORN
links

 ]   [ 
 

ROCKER
info

 ] 
 





Juli 26, 2001
mittwoch im plempeltal

was hat uns bloß so ruiniert?





Juli 16, 2001
Diese Menschen sind halbwegs ehrlich.


Beim Soundcheck klappt nix. Viel zu laut dröhnen die hohen Töne aus den Boxen und malen schrille Sinus-Kurven an die Decke und an die Menschen.
Sie, die Goldenen Zitronen und die noch spärlichen Zaungäste, müssen sich ihre Finger in die Ohren stecken, um halbwegs im Raum bestehen zu können.
Rückkopplungen können schmerzen.

Später dann das Interview für den Radiosender. Im Gegensatz zu den Proben auf der Bühne herrscht hier im Raum absolute Stille.
Unsere Ohren werden nicht mehr zugehalten. Tiefgründiges dringt vorbei an Hammer, Amboß und Steigbügel. Tiefe Töne von einer Band, die sich Gedanken macht um ihren Stand.Und natürlich über Politik. Vielleicht über Politik wie sie hier und jetzt nicht sein sollte. Und über Politik wie sie sein könnte.
Diese Menschen sind in erster Linie nicht unterwegs zur Musik, vielmehr sind sie unterwegs durch die Musik. Musik als Ventil, Sprachrohr und Billardkö. Zum Anstoß geben, anvisieren und Kurs ändern. Das dabei der Sound vielleicht nicht immer leicht ins Ohr geht, gehört wohl dazu. Schließlich leuchtet einem bei der Tagesschau auch nicht alles ein. Oder?

Dann der Auftritt: Hier sind sie ganz Rock. Rotzig und grazil zugleich. Anstatt eines Damokles-Schwertes rauscht ein brummendes Ufo über der Bühne und gibt über Funk die nötigen Anweisungen.
So zum Beispiel das immer wieder kehrende Umbesetzen an den Instrumenten oder rumhopsen/stillstehen.
Nach einer Stunde gehen sie dann wieder zufrieden von der Bühne. Rükkopplungen gab es auf der Bühne kaum. Bei den Zuhörern vielleicht. Beim Konzert hat alles geklappt.







Juli 13, 2001
Frei sein. Puch sein


Dieser Text hier ist eine Werbeverkaufsveranstaltung mit der Möglichkeit zur Teilnahme an einem großartigen Open-Air-Konzert. Grade mal ein Jahr her, und schon scheint wieder die Sonne in den Raum. Aus dem Computer-Monitor. Ist ja alles noch so weit hin, aber der Gedanke an das herandämmernde Open Air Puch  macht, dass das alles einen Sinn hat.

Ist fast schon wurscht, dass da auch noch die coolsten und/oder nettesten Bands spielen (Stereo Total, Jeans Team, Superpunk et al.). Am Rand des Weizenfelds zu sitzen, zwischen friedlich geparkten Autostoßstangen, mit Gedröhn, Bier und mehr im Bauch, das ist der Sommer. Die Vollendung der bewegtesten Ruhe, die man sich vorstellen kann. Wie passend, dass man hinterher im Dunkeln den Heimweg nicht mehr findet.

Empfohlene Kleidung für den Puchbesuch: abends warm. Empfohlener Soundtrack bis dorthin: Tocotronic vs. Console, Freiburg V 3.0, 7-Track-EP. Bitte das Abspielgerät auf "Repeat all" stellen und laut "Play" drücken.

Boah. Geil.

puch-bild





Kotzen


Neulich hat mir mein Bekannter P. dies hier erzählt:
Als er seinem vier Wochen alten Sohn M. versuchsweise ein Lied von AC/DC vorspielte, hat der Sohn sofort gekotzt.

Ansonsten aber, meint mein Bekannter P., fände sein Sohn Rockmusik völlig ok.




Juli 10, 2001
Exciter


Can you feel a little love, fragte ich mich auf der Party, und dann ging es rund. Ich saß und stand und lag gleichzeitig in dem Raum, der überfüllt war von Menschen, von Fässern mit Bloody Mary, von echten Bloody Marys mit schulterfreien Tops und mit blonden Haaren, die herumstanden und sich selbst austranken.

It lives without and lives within you. Es ist komisch, wenn man sich derart die Kante gibt, dass es einem das Licht ausbläst, dann ist man gleichzeitig sehr man selbst und gleichzeitig auch überhaupt nicht mehr. Man stellt sich Dinge vor, die nur auf dem Grund einer Bloodymarybadewanne existieren können: Sex natürlich, Freiheit, irrwitzige Ausmaße von Drogenkonsum, eine grüne Wiese mitten in der Nacht, eine Party, die bis ans Lebensende reicht und nur noch ab und zu unterbrochen wird von schönem Wetter, Freunde bis zum Horizont. Und zugleich ist das alles wahr, es ist wirklich wahr.

Dream on, dream on. Warum ist aber alles so, und zugleich nicht so? Als ich tot und mit dem festen Willen, lebendig zu sein, im Bett lag und kreischende und kichernde Bloody Marys darum herum tanzten, war ich im Zustand bleierner Schwerelosigkeit. Leute sagen über das Verhältnis zwischen Wunschwelt und Welt immer Sätze wie "Leben ist das, was man draus macht" (wenn das so ist, dann scheint Leben einiges mit Beton gemeinsam zu haben.)

Früher beschwerte ich mich manchmal, das mit dem Leben habe einem keiner erklärt, die Bedienungsanleitung habe anscheinend auch jemand weggeschmissen. Ich denke, das ist immer noch so. Das einzige, was existiert, sind ein paar Erklärungen der Sorte "Wir sind alle Riesen, die von Zwergen dazu erzogen wurden, mit einem Buckel herumzulaufen." Credo: Alles möglicherweise Erkennbare kann nur mit den Bordmitteln der menscheneigenen Erkennungssysteme wahrgenommen werden. Und die sind eben so konditioniert, wie es einem gelernt wurde. Also: nix Riese. Große Frage jetzt: Wie ist das mit dem Wahrnehmungssystem, wenn man es in Bloody Mary ersäuft?

Comatose
Bodies move
Colours change
Girl you're strange
Here inside
I'm at home
I'm alive
Und es war Exciter, die mich wieder ans Leben zurückholte, es war dieselbe Depeche Mode-Platte, die mich am Abend zuvor, gemeinsam mit anderen, hinuntergeschluckt hatte. Vielleicht ist ja alles davor und danach doch wirklich dasselbe. Aber seit dieser Überdosis an Beförderungsmitteln dauert es jetzt schon ein paar Tage, an denen die Denkketten noch nicht ganz in ihre gewohnten Wege zurückgefunden haben. Anhaltende Boxengesänge. Vielleicht merke ich es ja irgendwann, was dahinter steckt. Bis dahin und einstweilen ist "Exciter" einfach nur großartige Musik.






Juli 1, 2001
Kopf im Wind


Die Musik spielt heute der Wind. Er rauscht schon früh am Morgen durch das offene Fenster, es ist Sonntag und draußen kein Verkehr. Es ist so seltsam ruhig, dass mein Haus auch in Polen auf dem Land oder in den Bergen in Russland stehen könnte. Beides sehr schöne Orte, sie werden mit dem dritten Ort verbunden durch den Wind, der überall die selbe Sanftmut besitzt und ein Lied für die Nase und das Gehirn spielt.

Soundtrack dazu: das Ticken einer Uhr, das Rauschen des Computers und ab und zu die verkorkste Basslinie eines vorbeifahrenden Autos. Matthew Herbert würde das alles sampeln und einen Track daraus machen. Er nennt das bei seinem neuen Album "the cure for, and cause of, my own 14 forms of melancholy." Bei mir sampelt sich alles vorerst nur im leichten Kopfschmerz, der von der linken seite (7.45 - 9.00 Uhr) auf die rechte Seite (9.00 - 11.50) des Genicks gewandert ist. Genickmusik. Kopfnicker. Nachdenken. Love is in the air.

Unklar bislang: Soll ich Socken anziehen? (Habe einen Socken als Single auf dem Boden gesehen, gestern war er noch zu zweit. Nebenbei Theorien hierzu.) Wirkt die Kälte an den Fußunterseiten (Raumtemperatur 23,9 Grad, kein Thema eigentlich, aber kalt ist es trotzdem, seit Wochen) dem Wohlbefinden entgegen, oder befördert sie das Gefühl von Freiheit? Kann die Stimme des Gehirns nicht entziffern.

Der Wind jedenfalls hat sich entschieden: heute keine Arbeit verrichten, er hat den mahnenden Zettel der Universität von seiner Pinnwandnadel an der Wand heruntergeblasen. Der Wind spielt ein lautes Lied heute. Zu laut. Ich gebe mich geschlagen.







This page is powered by Blogger. Isn't yours?
 
 

  [ 

HOME

 ]   [ 

POPTEXT

 ]   [ 

PLAYLIST

 ]   [ 

DISPLAY

 ]   [ 

FUNKY

 ]   [ 

FORUM

 ]   [ 

POPKORN

 ]   [ 

ROCKER

 ] 

Kontakt:   Hardy Röde   Elsenheimer Str. 24   D-80687 München   Tel 089/578 68 220   Fax 578 68 222   e-Mail: hardy@plattenfreun.de