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Mai 24, 2002
Menschen, Tiere, Rezensionen

And You Will Know Us By The Trail Of Dead + Clinic + Vue
München, Backstage, 9.5.2002

The only sin is boredom. Wenn eine Band so etwas behauptet, dann hat sie großes vor. And You Will Know Us By The Trail Of Dead haben vor kurzem mit "Source Tags & Codes" ein sehr gutes, manche sagen: ein großes Album vorgelegt. Hier wird Rock zelebriert, Punk gelebt, Staub gefressen.

Austin, Texas eben. Dort wo die fetten Gitarren anscheinend auf den Bäumen wachsen. Eigentlich gute Voraussetzung für ein Konzert, das dich mal wieder richtig mitreißt. Von einer Band die den ganzen Rock'n'Roll-Kram macht und machen lässt. Doch vor diese Erfahrung hat man noch zwei weitere Bands gepackt, Vue und Clinic, von denen man nicht weiß, wie sie zueinander und zum Hauptact passen.

Nun gut. Vue eröffnen den Abend und spielen Garagen-Blues-Punk-Rock. Das ist in den schnelleren Momenten ganz schön, die ruhigeren Nummern geraten etwas sehr schläfrig. Jon Spencer ohne dessen Leidenschaft, die White Stripes, die statt Blues ellenlange Hendrix-Solos gehört haben. So ungefähr. Keine Begeisterung, sondern höflicher Applaus. Wegen Vue scheint niemand hierher gekommen zu sein.

Dann aber sieht man die ersten Arztmasken im Publikum, seit jeher Markenzeichen von Clinic. Und vom ersten Moment an, als die vier Liverpooler Jungs die Bühne in voller Arztmontur vermummt betreten, herrscht Spannung. Energie strahlen sie aus, und es wird klar, warum diese Band im Vorprogramm von Trail Of Dead spielt. Melodika, Klarinette und ein alternder Synthesizer treiben Clinics Spielart des Rock'n'Roll an. Manchmal hypnotisch, meistens aber hektisch spielen sie ein Set von Drei-Minuten-Hits, das kaum einen Wunsch offen lässt. Danach heißt es Durchschnaufen, auch weil sich die Halle nun bis zur Belastungsgrenze füllt.

Zeit für die Band, deren Name jede Rezension sprengt. Und etwas Ähnliches erwartet man ja wohl auch. Aus anderen Städten hörte man schon, sie hätten Bühnen zerlegt. Doch zunächst zeigen die vier, für was sie bekannt sind und gerühmt werden. Kleine versteckte Indie-Melodien mit fräsenden Gitarren zu vereinigen. Das Spiel mit der Laut-Leise-Dynamik. Das funktioniert auch live sehr gut. Ebenso wie die musikalischen Wutausbrüche bei Liedern wie "Mistakes & Regrets" oder "Baudelaire", denen durch eine exaltierte Bühnenshow zusätzlich Ausdruck verliehen wird. Bemerkenswert auch die beiden Arbeiter am Schlagzeug, die sich beim Gesang abwechseln. Letzterer scheint dann bedauernswerterweise unter der Schwerstarbeit zu leiden, beim Ansingen gegen den Gitarrenlärmwall tut man sich schwer. Schade. Ebenso daß einige Songs etwas vorbeiplätschern, so die aktuelle Single "Another Morning Stoner". Am Schluß fliegen einige Schlagzeugteile, keine Bühne in die Luft.

Am Ende also doch Rock'n'Roll-Kram. Aber bezeichnenderweise wird auch hier nicht mit letzter Konsequenz vorgegangen. Bleibt ein mitreißendes Konzert von einer Band die sehr viel will, viel kann, aber leider eben doch nicht alles.
[Stefan]






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