Hello, bad feeling

Heulen. Denken. Weitermachen. Und dann alles wieder von vorne.
"Die Liebe und die Freude sind das Einzige, was von allem übrig bleibt", sagt Hardys Mama. Von Maja wird unendlich viel bleiben.



von Hardy R. um 17:30 uhr - link mich

Hello, bad news

Dass es Maja nicht mehr gibt in meinem Leben, das ist noch nicht Teil meiner Welt. Dass ein lieber Mensch stirbt, kann man weder mit dem Kopf noch mit dem Bauch ganz begreifen. Und weder mein Bauch noch mein Kopf haben bisher damit angefangen. Vielleicht fängt erstmal der Kopf an.

Wo genau Majas Welt anfing und wo sie aufhörte, das konnte man nie genau wissen. Mich haben die immer neuen Kontinente in dieser Welt überrascht. Aber immer war es eine schöne Welt. Mit Eleganz, die aus dem Herzen kam, mit großen Ideen ohne große Gesten, mit kleinen Ideen, die größer nicht hätten sein können.

Maja wollte ihre Welt immer schöner machen: gerechter, freundlicher, ehrlicher, konsequenter. Sie wollte für alles streiten, was ihr wichtig war, mit Freunden und Kontrahenten, mit Kollegen und Interviewpartnern, mit all ihren Weltbildern und Urteilen. Für das Schöne. Für das Bessere.

Ich war neidisch, tief berührt, begeistert: über ihre Gewissheit und Naivität, über ihre Eleganz und Einfachheit, über ihr Vorwärtsdenken und Innehalten, über ihre Menschlichkeit und Sachlichkeit. Alles konnte sie so gut. Alles war Majas Welt. Alles ging, weil sie es wollte.

Majas Welt ist ein Gefühl, über dessen Fehlen ich traurig sein werde, sehr lange. Ein Bild von einem Sommerkleid und einer gedeckten Tafel. Ein gemeinsames Lächeln über die gemeinsame Verspätung. Ein kleiner großer Streit und ein Ende. Eine einfache Erklärung. Eine Blume. Ein Lied. Eine Träne.

Maja, stirb nicht.

(Sie hat es doch getan. Am 21. August ist Maja bei einem Verkehrsunfall im Hochwassergebiet zwischen Wittstock und Pritzwalk in Brandenburg gemeinsam mit einem Kollegen tödlich verunglückt.)


von Hardy R. um 15:39 uhr - link mich